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AutorenbildThomas Geisel

„Herr Geisel, wie denkt das BSW über Frankreich?“

Ein Auszug meines Interviews mit dem deutsch-französischen Dialog:


Sie waren sechs Jahre Oberbürgermeister. Nun sitzen Sie im Europaparlament. Was wollen Sie beziehungsweise Ihre (fraktionslose) Partei auf der europäischen Bühne erreichen? 

 

Geisel: Wir sind eine Partei, die sich in ihrem Manifest vier Grundsätzen verschrieben hat: soziale Gerechtigkeit, wirtschaftliche Vernunft, Freiheit und Frieden.


Im Moment findet das Thema "Frieden" am meisten Anklang. Und dazu gehört Folgendes: Wir haben immer und unmissverständlich den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine verurteilt, für den es keine Rechtfertigung gibt. Aber wir stehen auf dem Standpunkt, dass wir diesen Konflikt vom Ende her denken müssen. Einfach immer nur neue Waffen zu liefern, wird allein dazu führen, dass der Konflikt immer weiter eskaliert. Anstatt Russland auf Dauer zum Hauptfeind Europas zu erklären, sollten wir wieder anknüpfen an die Ideen und Visionen, die die Wiedervereinigung Deutschlands und den Fall des Eisernen Vorhangs ermöglicht haben, nämlich die Vorstellung Michael Gorbatschows vom „großen europäischen Haus“ beziehungsweise eines Systems kollektiver Sicherheit unter Einbeziehung Russlands.


Nun ist natürlich klar: Mit dem, was Putin angezettelt hat, wird das noch lange dauern. Aber ich sage immer, Putin wird irgendwann Geschichte sein, aber Russland wird immer unser Nachbar und hoffentlich auch wieder unser Partner in Europa sein, mit dem uns historisch, kulturell und wirtschaftlich viel verbindet. Und deshalb müssen wir alles tun, dass die Diplomatie wieder die Oberhand gewinnt. Gerade Deutschland und Frankreich fällt hier eine Schlüsselrolle zu, denn die Geschichte hat gezeigt: Wenn Deutschland und Frankreich zusammengestanden haben, dann war das immer der Entspannung und dem Frieden in Europa und der Welt zuträglich.


Das ganze Interview ist unter folgendem Link abrufbar:

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